Wirtschaft

Die Wirtschaft Schwedens im Überblick

Bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts war Schweden ein Agraland. 90% der Bevölkerung lebten von der Landwirtschaft. Eine umfassende Industriealisierung setzte erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Die Basis bildeten Eisenerzhütten und Sägewerke. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schweden zu einer der führenden Industrienationen der Welt und diese Entwicklung erreichte Mitte der 1960er Jahre den Höhepunkt. Ab den 1980er Jahren erfuhr Schweden wieder eine hohes Wirtschaftswachstum und eine gute Außenhandelsbilanz. Schweden ist heute noch ein exportabhängiges Land.

Der Schwerpunkt der sozialdemokratischen Regierung liegt auf der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. So schaffte es Schweden zwischenzeitlich auf die höchste Beschäftigungsquote aller Industrieländer.

Die Arbeitslosenquote liegt in Schweden mit 4,6% deutlich niedriger als in Österreich. In Schweden arbeiten etwa 5 Millionen Arbeitskräfte. Vor allem im Gesundheitssektor und für gut ausgebildete Fachkräfte besteht ein hoher Bedarf in Schweden, der zurzeit teilweise durch ausländische Arbeitskräfte bedient werden muss. Die erzielten Wirtschaftsleistungen stammen zu 2% aus der Landwirtschaft und zu 29% aus der Industrie. Den Größtenanteil am Bruttoinlandsprodukt hat mit 69% das Dienstleistungsgewerbe. Wenn man die Geschichte Schwedens kennt und weiß das Schweden lange ein Agrarstaat war, ist der Anteil der Landwirtschaft doch überraschend klein.
Die bekanntesten Unternehmen aus Schweden sind in alphabetischer Reihenfolge Arla, Ericsson, Felix, H&M, IKEA, Saab, SAS, Scania und Volvo. Viele dieser Marken sind auch auf dem deutschen Markt den Kunden ein Begriff.

Landwirtschaft

Die Großteile der landwirtschaftlichen Flächen befinden sich mit ca. 90% in Mittel- und Südschweden.Skåne wird auch die Kornkammer Schwedens genannt. Viele Betriebe sind in Familienbesitz. Es werden verschiedene Produkte angebaut, wie Kartoffeln, Getreide und Raps. Milch, Butter, Käse und Beerenfrüchte werden auch für den Export produziert.

Forstwirtschaft

Da mehr als die Hälfte von Schweden mit Wäldern bedeckt ist, spielt die Forstwirtschaft eine wichtige Rolle. Nur ca. 10% der Wälder werde forstwirtschaftlich genutzt. Die Aufforstung wird gesetzlich vorgeschrieben.

Eisen- und Stahlindustrie
Bereits im 13. Jahrhundert begann man die Rohstoffe für die Metallverarbeitende Industrie abzubauen. Vor allem im Norden entstanden viele Hütten. Schweden wurden zu einem der bedeutendsten Eisenlieferanten der Welt. Doch als 1860 die eigenen Kohlevorräte zur Verhüttung fast aufgebraucht waren, reagierte man mit hochwertigen Stahlprodukten für den Export. Noch heute steht der Begriff „Schwedenstahl“ für hochwertiges Metall.

Metall verarbeitende Industrie
Die Produktion der Metall verarbeitenden Industrie hat sich in den letzten 20 Jahren annähernd verfünffacht. Zu diesem Industriezweig zählen unter anderem die metallerzeugenden Betriebe und mechanischen Betriebe inkl. Transportmittel, Autos, Schiffe und Flugzeuge. Weitere Bereiche sind der Maschinen- und Anlagenbau sowie elektrotechnische Betriebe. Die metallverarbeitende Industrie ist ein sehr wichtiger Arbeitgeber in Schwedens Wirtschaft.

Bergbau
Der Bergbau in Schweden hat eine lange Tradition. Schweden besitzt viele Bodenschätze. Früh begann man mit dem Kupferabbau in Dalarna. Neue Zentren der Förderung und Verarbeitung von Bodenschätzen wie Eisenerz, Blei, Kupfer und Sulfiterz entstanden im 20. Jahrhundert. In Kiruna ist das größte Untertagebergwerk der Welt zu finden. Hier werden enorme Mengen an Eisenerz gewonnen. Die Insel Gotland liefert Kalkstein für die Zementindustrie.